Ursachenforschung und ein Ausflugstipp

Vor zwei Wochen gab es in der Neuen Straße in Panitzsch durch einen Rohrbruch “Trinkwasser frei Haus”. Eine mehr als einen Meter dicke Hauptleitung, die vom Wasserwerk Canitz nach Leipzig führt, war undicht geworden. Das auströmende Trinkwasser setzte nicht nur die Straße und angrenzende Grundstücke unter Wasser, sondern sorgte auch für den Ausfall einer Pumpstation an der Kläranlage des Abwasserzweckverbandes Parthenaue. Zum Zeitpunkt der Havarie war unklar, was zu dem Rohrschaden geführt hatte. Auf Anfrage von parthenspatz.de äußerten sich die Leipziger Wasserwerke zu den Ursachen des “Landunters” und lieferten auch noch einige Informationen zu den Besonderheiten der Leitung, durch die ein guter Teil des Leipziger Trinkwassers strömt.

Durch die kürzlich havarierte Leitung fließt das Wasser mit Gefälle nach Leipzig. In der Hauptleitung herrscht an der Schadensstelle nur ein relativ geringer Druck. Den Defekt führt Katja Gläß, Sprecherin der Leipziger Wasserwerke, auf eine Kombination verschiedener Faktoren zurück. Die Leitung stammt aus den Kindertagen des Wasserwerks Canitz, das 1912 nach nach fünfjähriger Bauzeit in Betrieb ging. Die Rohre, durch die das Wasser heute noch strömt, wurden seinerzeit im manuellen Standguss hergestellt und weisen deshalb z.T. unterschiedliche Wanddicken auf. Im Unterschied zu heutigen Rohren sind sie nicht frei von Spannungen. Im Zusammenhang mit der bis Anfang August herrschenden Trockenheit hat das mutmaßlich zum Leck geführt.

“Dennoch ist und bleibt diese Leitung ein wesentlicher und auch zuverlässiger Bestandteil unseres Versorgungsnetzes”, betont Katja Gläss. “Es ist durchaus erstaunlich, welch gute planerische und bauliche Leistung die Altvorderen zu jener Zeit geleistet haben und in welchen zeitlichen Dimensionen man bei Infrastruktur in der Wasserbranche denkt. Übrigens bis heute. Auch bei heutigen Investitionen und Bauvorhaben denken wir ja bis zu 80 Jahre in die Zukunft.”   André Dreilich

PS.: Übrigens ist Canitz immer eine (Rad-)Wanderung wert. Durch den Tresenwald führt die Strecke über Plagwitz und Püchau an die Mulde. Über eine sehenswerte Rohrbrücke gelangt man direkt zum denkmalgeschützten Wasserwerk und kann von dort aus die Runde durch die Muldenaue in Richtung Wurzen fortsetzen.

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